Das Khukuri

Lernen Sie das nepalesische Khukuri kennen. Vom Ursprung und der Geschichte des Khukuris über die Herstellung und der Verwendung

Es war vermutlich Alexander der Große mit seinem Heer , der die Grundform der Waffen mit vorderlastiger Klinge nach Asien brachte. Das "Kopis" ( Copesh, Copish und andere Scheeibweisen ein griechisches Schwert , gehörte zur Bewaffnung und lieferte vermutlich das Vorbild für diese Waffenform. Die nepalesischen Schmiede erkannten die Vorteile dieser besonderen Klingenform und passten sie ihren Bedürfnissen an. Die unschlagbaren Gebrauchseigenschaften dieser Klingenform sind der Hauptgrund , weshalb die Art und Weise der Herstellung und die Grundform bis heute nahezu unverändert erhalten blieben. Nach kurzer Zeit lernen auch Europäer die zuerst etwas ungewohnte Form eines Khukuri Griff´s und die kopflastige Khukuri Klinge, die besonders für den ziehenden Hieb geeignet ist, mit der sich aber auch z. B. Schiefer-Schindeln herstellen lassen.

Die Auskerbung nahe am Khukuri-Griff zeigt, das es sich um eine Hindu-Waffe handelt. Dargestellt wird der symbolisierte Trisul* Shiva-Ji´s(* = Dreizack - Neptun hat auch einen) was bedeutet, das die (u. A. kriegerische) Energie Shiva-Ji´s beim Einsatz mit dabei ist. Die geschlossenen Aussparungen der Chitlangi und Chainpure sind auf eine regionale Besonderheit zurückzuführen. Man kann die Aussparungeen auch als den Hufabdruck einer Kuh interpretieren, was auch auf eine hinduistische Herkunft des Werzeug´s/Waffe schliessen lässt.

Die Offiziere Dschingis Khan´s wurden "Bahadur" genannt - ein auch heute noch in Nepal gebräuchlicher Namensbestandteil . Bahadur = der Tapfere , Mutige . Das lässt die Vermutung zu , das Gurkha´s aus dem heutigen Nepal über die hohen Pässe des Himalaya nach Tibet kommend auf die Armee Dschingis Khan´s trafen und sich , von Natur aus kämpferisch und abenteuerlustig , dieser anschlossen . Die Briten lernten die Gurkha´s und das Khukuri 1814 derart fürchten , das sie sich lieber dazu entschlossen , diese kleinen , immer fröhlichen , unglaublich hart kämpfenden Leute aus den Bergen Nepals für ihre eigene Armee zu rekrutieren .Besser aud diese Art als einen aussichtslosen Kampf im damals Malaria-verseuchten Dschungel des Terai führen , wo im Monsun alles in metertiefem Schlamm versank,ständig bedroht von Insekten , Parasiten und wilden Tieren.

Die Auskerbung nahe am Khukuri-Griff zeigt, das es sich um eine Hindu-Waffe handelt. Dargestellt wird der symbolisierte Trisul* Shiva-Ji´s(* = Dreizack - Neptun hat auch einen) was bedeutet, das die (u. A. kriegerische) Energie Shiva-Ji´s beim Einsatz mit dabei ist. Die geschlossenen Aussparungen der Chitlangi und Chainpure sind auf eine regionale Besonderheit zurückzuführen. Man kann die Aussparungeen auch als den Hufabdruck einer Kuh interpretieren, was auch auf eine hinduistische Herkunft des Werzeug´s/Waffe schliessen lässt.

So entstand im Lauf von mehr als zwei Jahrtausenden eine sehr effektive Waffe und Werkzeug , die im Westen durch den Einsatz der Gurkha - Regimenter der Britischen Armee in beiden Weltkriegen bekannt wurde. Durch die fatalistische Grundeinstellung und die Tatsache, das die Hindu´s an die Wiedergeburt glauben, kam es zu unmöglich erscheinendem tapferem Verhalten in aussichtslosen Situationen, was viel zu dem legendären Ruf der Gurkhas´s und der Khukuri beitrug. Da sich die Devanagari-Schrift nicht einfach in unser Alphabet umwandeln lässt, werden bei Übersetzungen verschieden Lautschrift-Systeme verwendet, was dazu führt, das für das Khukuri auch schreibweisen wie Khukri, Kukri etc. verwendet werden. Khukuri ist die dem gesprochenen Wort am nächsten kommende Schreibweisse.

Auch heute noch wird das Khukuri militärisch verwendet , der aktuellste Einsatzort ist Afghanistan und Irak , wo derzeit Gurkha - Einheiten stationiert sind . Ayo Gurkhali ! - Der Ruf der Gurkha´s ist legendär , sie gehören auf den Kriegsschauplätzen der Welt zu den am meisten gefürchteten Kämpfern .

Die Kenntnisse und Geheimnisse der Schmiede ( Kami´s ) werden mündlich weitergegeben , schriftliche Aufzeichnungen sind so gut wie nicht vorhanden . Zur Herstellung eines Khukuri´s wird hochwertiger Kohlenstoffstahl verwendet , der von Hand ausgeschmiedet und Frei-Hand geschliffen, poliert und geschärft wird . Dieser Stahl ist nicht rostfrei , dafür wird eine sehr gute Schärfe erreicht . Mit einem Khukuri lassen sich Bäume fällen , man kann sich aber auch damit rasieren . Handwerkliche Kenntnisse alleine genügen nicht , Gefühl und Instinkt spielen bei der Herstellung eines Khukuri´s eine grosse Rolle,etwa der Geruch des Feuers und des Stahls,die Flammenfarbe, welches Brennmaterial verwendet wird,zu welcher Jahreszeit geschmiedet wird, aus welchem Fluss das benötigte Wasser zum Härten kommt,Vollmond oder Neumond und noch viele andere Dinge,die uns westlich geprägten Menschen weitestgehend verloren gegangen sind . Dadurch wird jedes Khukuri zu einem Einzelstück . Es wird gesagt , ein Khukuri habe eine Art Seele oder Geist - jedenfalls vermittelt es ein besonderes Gefühl , ein Khukuri in der Hand zu halten und zu gebrauchen . Beim Gebrauch entwickelt man schnell ein Gefühl für "sein" Khukuri und wird es unter vielen anderen gleichartigen Modellen leicht wiedererkennen . Khukuri´s werden nach dem Schmieden partiell gehärtet . Das bedeutet , die Schneide und ein Teil des Klingenblattes werden mit der Restwärme aus dem Klingenrücken angelassen , was dazu führt , das die Schneide hart und der Klingenrücken relativ weich ist . Ein Bruch ist damit praktisch ausgeschlossen - bei einer Rückenstärke der Khukuri´s von ca. 1 cm . Das Griffmaterial besteht traditionell aus dem Horn des Wasserbüffels oder aus Holz , wobei Sal - Holz bevorzugt wird , ein schön gemasertes Hartholz aus den Terai-Dschungeln .

In Nepal wird das Khukuri von Militär , Polizei und Sicherheitspersonal getragen . In der täglichen Haus und Feldarbeit ist es für viele Nepalesen ein unverzichtbares, täglich benötigtes Werkzeug mit universellen Einsatzmöglichkeiten . Bei religösen Ritualen spielt es eine zentrale Rolle bei den mit einem Schlag zu köpfenden Tieropfern .Bei asiatischen Kampfsportarten wie z.B.Kali und Kalaripayattu hat das Khukuri seinen Platz und auch in Europa findet das Khukuri inzwischen immer mehr Interesse und Verwendung . Es gibt viele unterschiedliche Modelle und Klingenformen , die von universell einsetzbar bis zum Kampf-Khukuri reichen .

Für Ungeübte ist das Arbeiten mit einem Khukuri nach kurzer Eingewöhnungszeit leicht , obwohl die spezielle Klingenform auf den ersten Blick sehr ungewöhnlich wirkt . Durch die Form der Klinge erhöht sich die Wucht eines Hiebes im Vergleich zu einer geraden Klinge gleichen Gewichtes enorm . Die am häufigsten verwendeten Khukuri´s haben Klingen zw. 26 und 36 cm Länge . Damit lässt sich z.B. der Kopf einer Ziege mit einem Hieb vom Rumpf trennen oder 4 - 5 cm Nadelholz mit glattem Schnitt kappen . Es gibt aber auch Khukuri´s , die über einen Meter Länge erreichen und die zu kriegerischen und zeremoniellen Zwecken dienten und auch heute noch dienen .

Waffe oder Werkzeug , ein Nepalesisches Khukuri ist eine hochwertige Schmiedearbeit , an dessen traditioneller Herstellungsweise sich seit Jahrhunderten nahezu nichts verändert hat.